Gemeinschaftliches Lernen – Dringender Bedarf!

Gemeinschaftliches Lernen

Gemeinschaftliches Lernen – Dringender Bedarf in unserem Bildungssystem!

Gemeinschaftliches Lernen

In den letzten Jahren hat besonders in einigen Ländern Europas ein radikaler Wandel in der Einstellung zum Schwätzen im Klassenzimmer stattgefunden.

Dass ein stilles Klassenzimmer ein gutes ist, gilt schon längst nicht mehr, da Pädagogen zu der Erkenntnis gekommen sind, dass Lernen besser funktioniert, wenn die Lernenden die Möglichkeit haben sich über das Wissen auszutauschen, gemeinsam zu überlegen und miteinander über Gedanken und Ideen zu diskutieren und – was noch wichtiger ist – Probleme gemeinsam als Teil einer Gruppe zu analysieren und zu lösen.

Immer wieder bin ich erstaunt, wenn ich beobachte, dass manche Schüler, die auf den ersten Blick in einer Schulsituation schüchtern und unsicher wirken, zu einem Anführer oder Wegbereiter werden, wenn sie sich als Teil dieser Gruppe und auf Augenhöhe in der Zusammenarbeit empfinden. Diese Art des Unterrichtens wurde jahrzehnte lang eher im Berufsleben als an den Schulen praktiziert – vielleicht ist das der Grund, warum es zu einer großen Kluft zwischen den Fähigkeiten, die man in der Schule lernt und denen, die man im Wirtschaftsleben von heute benötigt, gekommen ist.

Neuere Überlegungen in Großbritannien und besonders Schottland zu diesem Thema wurden von Lev Vygotsky und seinem Konzept des Lernens als sozialen Prozess beeinflusst. Sowohl im Klassenzimmer als auch in der Erwachsenenbildung gibt es vielfältige Unterrichts- und Lernansätze, die auf folgenden Konzepten basieren:

  • Gemeinschaftliches Lernen (auch Kollaboratives Lernen genannt)
  • Schlüsselfertigkeiten – wie man sie erkennt und gebraucht
  • Dialogischer Unterricht

Obwohl alle diese Ansätze variieren, haben sie den Grundgedanken gemeinsam, dass junge Menschen leichter lernen, wenn sie die Gelegenheit haben von- und miteinander zu lernen, und dass ihnen das mit so wenig direkter Anweisung durch den Lehrer wie möglich effektiv gezeigt wird.

Stoff zum Nachdenken für unser Schul- und Bildungssystem?